DPBB – Digitales Planen, Bauen und Betreiben

BIM-gestützte Arbeitsplanung in KMU

Methodik der Arbeitsplanung in kleinen und mittleren Unternehmen der Bauwirtschaft unter Einsatz von Prozessrelevanten Projektdaten eines digitalen Gebäudedatenmodells

Fördermittelgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau

Projektlaufzeit: 10/2016 bis 05/2018

 

Das Forschungsprojekt „BIM-gestützte Arbeitsplanung in KMU“ wird als Teil eines Großprojektes zum Einsatz der Methode BIM über den Lebenszyklus von Bauwerken angesehen. Ziel dessen ist es, die Standardisierungsbestrebungen von Bauwerksdatenmodellen in Bezug auf Prozesse und den zugehörigen Informationsfluss zwischen den Projektbeteiligten in allen Lebenszyklusphasen voranzutreiben. Dies wird bei gleichzeitiger Rechts- und Normkonformität dazu beitragen, Transparenz in Bezug auf die Methode BIM für die am Bau Beteiligten zu schaffen.

Im Rahmen des im Projekt „BIM-gestützte Arbeitsplanung in KMU“ wird der Fokus auf die Prozesse der Arbeitsplanung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Phase der Realisierung von Bauwerken gelegt.

Die Abwicklung von Bauprojekten erfordert einen intensiven Informationsaustausch zwischen Planern und Baubetrieben. Diese Aufgabe kann durch die Methode BIM effektiv unterstützt werden. Allerdings wird BIM-Software bisher überwiegend als Planungswerkzeug für den Bauwerksentwurf benutzt. Der Nutzen für die Bauorganisation (hier speziell die Arbeitsplanung) ist bisher nahezu ungenutzt und in den wissenschaftlichen Grundlagen nicht oder nur am Rande untersucht worden. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein Verfahren entwickelt werden, mit dem auch KMU in die Lage versetzt werden mit der Methode BIM zu arbeiten und die von anderen Baubeteiligten zur Verfügung gestellten Daten für die Prozesse der Arbeitsplanung zu nutzen. Derzeit fehlen Informationen über die in der Praxis der KMU angewendeten Methoden der Arbeitsplanung, der hierbei verwendeten Instrumente, der Art der Daten und deren Aktualisierungsintervalle. Hier setzt das Forschungsvorhaben an. Basierend auf Experteninterviews, Literaturrecherchen und einer ausführlichen Umfrage sollen die Prozesse der Arbeitsplanung und die zur Optimierung benötigten Daten analysiert und in das Großprojekt integriert werden. Im Vergleich zu den weiteren Forschungsprojekten des BIM-Institutes „BIM-basiertes Bauen im Prozess“ und „Digital Bauen mit BIM in Deutschland: Fokus Bauausführung“, beide vom BBSR gefördert im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau, erfolgt eine noch detailliertere Aufschlüsselung der Prozesse aus der Arbeitsplanung in der Phase der Realisierung. Bei der Bearbeitung aller Forschungsvorhaben wird auf eine vernetzte und aufeinander abgestimmte Bearbeitung, insbesondere in Bezug auf die Prozessdatenstruktur, geachtet. Hierrüber soll nachgewiesen werden, wie die bauausführende Betriebe ihre Arbeitsplanung vornehmen, welche Daten Sie verarbeiten und in welchem Format diese Daten für die in den Betrieben vorhandene Software vorliegen müssen.

Zusätzlich erfolgt die Analyse von Softwaretools zum Auslesen von Daten aus digitalen Gebäudemodellen sowie das Aufstellen eines Pflichtenheftes zur Programmierung einer Datenschnittstelle. Auf dieser Grundlage wird eine Softwareschnittstelle ("Datenviewer") entwickelt werden, mit der sich KMU und Handwerksbetriebe an die Daten eines BIM-Systems ankoppeln können ohne selbst ein Modellierungswerkszeug (z.B. Autodesk-Revit) zu benutzen.

Mit den Ergebnissen des Forschungsvorhabens werden wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Qualität der Arbeitsplanung der größten Gruppe der Bau-Leistungserbringer vorliegen. Die Entwicklung der Softwareschnittstelle soll KMU ermöglichen, Daten der BIM-Planung für ihre Prozesse zu nutzen. Durch dieses Werkzeug kann nicht nur Produktivität der Betriebe erhöht, sondern auch die Qualität der Projekte aus Sicht der Auftraggeberseite verbessert werden.

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