DPBB – Digitales Planen, Bauen und Betreiben

Detaillierte Entwicklung von BIM-basierten Prozessen des Betreibens von Bauwerken zur Integration in eine lebenszyklusübergreifende Prozesskette

Fördermittelgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau

Projektlaufzeit: 09/17 bis 09/19

 

Bei einer durchschnittlichen Gebäudelebensdauer von 50 Jahren entfallen ca. 45 Jahre auf die Phase des Betriebs. Mit Blick auf die Bewirtschaftungskosten eines Immobilienlebenszyklus entspricht dies ca. 80 % der Gesamtkosten. In diesem Zusammenhang wird in dieser Phase ein erhebliches Optimierungspotenzial durch den Einsatz der Methode BIM gesehen. Damit sich die BIM-Methode in der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft in vollem Umfang etablieren kann, ist die Entwicklung von Standards im digitalen Prozess der Betriebsphase einer Immobilie von wesentlicher Bedeutung.

Aufbauend auf den bestehenden Forschungsergebnissen des Projektes "Entwicklung einer idealtypischen Soll-Prozesskette zur Anwendung der BIM-Methode im Lebenszyklus von Bauwerken" und den damit in Verbindung stehenden BIM-Prozess wird im Rahmen dieses Forschungsprojektes die Phase des Betriebs tiefer analysiert und der bestehende Informationsprozess der die Frage beantwortet: „Wer braucht welche Informationen von wem wann wofür“, fortgeschrieben. Für die Analyse ist es entscheidend, aus verschiedenen Blickwinkeln der am Betrieb einer Immobilie Beteiligten zu prüfen, welcher Nutzen durch Anwendung der Methode BIM (BIM-Ziel) entsteht und wer wem welche Informationen mit welchem Detaillierungsgrad zur Verfügung stellen muss, so dass Informationen prozessgerecht zur Verfügung stehen. Dies korreliert stark mit bestehenden Verantwortlichkeiten der Betreiberverantwortung und den Anforderungen eines Portfoliomanagements von Liegenschaften.

Hierzu werden innerhalb verschiedener Arbeitspakete analog zu den Prozessphasen der Betriebsphase gemeinsam mit Experten Standards für die Digitalisierung der Prozessketten mit der BIM-Methode entwickelt, um eine qualifizierte Gebäudedokumentation in Form eines digitalen Bauwerksdatenmodells zu erstellen, im gesamten Lebenszyklus fortzuschreiben, spezifische Teildokumentationen für einzelne Prozesse und Beteiligte zu generieren und zur Erfüllung betriebsrelevanter Ziele auszuwerten. Die Ergebnisse werden allen Beteiligten eine Übersicht über die Prozesse in der Gebäudebewirtschaftung bieten sowie die jeweiligen Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Informationsbereitstellung und -verarbeitung transparent aufzeigen.

Das Forschungsprojekt ist in die nachfolgenden Arbeitspakete (AP) gegliedert:

AP 1) Durchführung einer vertieften Analyse der bestehenden Ist-Prozesse im Hinblick auf den Informations- und Dokumentationsfluss, -detaillierungsgrade, und -verantwortlichkeiten (Literaturrecherchen, Experteninterviews, Workshops)

AP 2) Definition und Modeliierung der vertieften Ist-Prozesse, Verantwortlichkeilen und des Informationsflusses

AP 3) Entwicklung einer detaillierten BIM-Sollprozesskette durch Analyse wer wann welche Informationen mit welchem Detaillierungsgrad für die Durchführung welches Prozesses benötigt und wer wann die Information in einem Bauwerksdatenmodell zur Verfügung stellen kann

AP 4) Entwicklung eines Konzeptes zur Anbindung der CAFM-Systeme an das Bauwerksdatenmodell

Gegebenenfalls werden die Workshops durch Befragungen einzelner Praktiker ergänzt. Zudem werden Ergebnisse externer Initiativen bzw. Projekte, die Teilbereiche der Prozesskette abdecken an entsprechenden Stellen integriert. Durch die stetige Veröffentlichung von Zwischen- und Endergebnissen in Fachmedien sowie durch die Durchführung öffentlicher Präsentationen soll die Transparenz und Weiterverbreitung der Forschung gewährleistet werden.

Praxispartner

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